Jubiläum 50 Jahre Gymnasium Winnenden

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Inhalt

Geschichte

Vor 50 Jahren, am 26.10.1963, bekam die Stadt Winnenden ihr erstes eigenes Gymnasium: das „Gymnasium Winnenden“ mit elf Klassenräumen und Fachräumen. In den ersten drei Jahren seines Bestehens war es nur ein Progymnasium, aber bereits drei Jahre später war es zum richtigen Gymnasium bis zur Klassenstufe 13 aufgebaut. Seitdem kann man in Winnenden das Abitur ablegen.

Die Namen der Schule wandelten sich mit der Zeit: Was unter dem Namen „Gymnasium Winnenden“ begann, wandelte sich zuerst zu „Gymnasium I im Bildungszentrum I“ bis sich 1978 eine Gesamtlehrerkonferenz für den Namen „Georg-Büchner-Gymnasium“ entschied.

Auch das Gebäude wandelte sich mehrmals: zwei Anbauten wurden währende dieser 50 Jahre erforderlich. Schließlich ergänzte die Stadt den Gebäudekomplex im Jahr 2005 noch um „Die Tomate“,  in dem die Ganztagsschule am Bildungszentrum I untergebracht ist. Die Schüler des GBG können dort auch das Mittagessensangebot und die flexible Nachmittagsbetreuung nutzen.

Derzeit besuchen knapp 700 Schüler das Georg-Büchner-Gymnasium. Sie haben heute die Wahl zwischen einem naturwissenschaftlichen und einem sprachlichen Profil. Unabhängig davon können sie – eine Besonderheit des GBG – sich auch für den bilingualen Zug entscheiden, in dem sie ganz besonders intensiv Englisch lernen, ja sogar in Fächern wie Geographie und Biologie in englischer Sprache unterrichtet werden.

Am GBG wird auch der außerunterrichtliche Bereich gut gepflegt. Es gibt eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, Schüleraustauschprogramme mit den USA, Frankreich und Italien, externe Sprachprüfungen in Englisch, Französisch und Italienisch, die von Universitäten gern gesehen werden, Wettbewerbe, Wintersporttag, Schullandheim-Aufenthalte, Studienfahrten, Exkursionen, Weihnachtsbasar, Senioren-AG und mehr.

In diesen 50 Jahren Gymnasium Winnenden – Georg-Büchner-Gymnasium –  ist eine große Schulgemeinschaft entstanden. Aus diesem Anlass veranstaltetete das GBG eine Jubiläumswoche mit Festlichkeiten, zu denen alle – Schüler, Eltern, Lehrer, Ehemalige, ... – eingeladen waren.

Der Festakt

Festaktprogramm

Der Festakt in Bildern

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Der Schüler-Eltern-Chor und das Orchester U Blow eröffneten die Feier mit einem hell klingenden „A Welcome“.

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Die Schulleiterin Ilse Bulling begrüßte die Gäste herzlich, viele davon namentlich wie die Vertreter des Kultusministeriums, des Regierungspräsidiums, der Städte Winnenden und Albertville, dazu ehemalige Schulleiter, Hausmeister, Sekretärin. Da die Schule heutzutage den Auftrag habe sich nach außen zu öffnen, zeigte sich Ilse Bulling besonders erfreut über die Anwesenheit des Vorsitzenden der Kärcher-Geschäftsführung, Hartmut Jenner, eines ehemaligen Schülers des GBG, und von Herrn  Johannes Kärcher, sowie von Joachim Putler als Vertreter der Kreissparkasse Waiblingen. Mit der Firma Kärcher bestehen schon lange enge Verbindungen; mit der Kreissparkasse hat das Georg-Büchner-Gymnasium vor einigen Monaten einen Vertrag zur Bildungspartnerschaft geschlossen.

Die Schulleiterin dankte der Stadt für die hervorragende Zusammenarbeit über die Jahre hinweg. So sei beispielsweise der Umbau der Schule während des Schuljahres problemlos gelaufen, bis hin zum rechtzeitigen Abbau des Gerüstes am Vorabend der Festwoche, inklusive „kärchern“ des Schulhofes.

Der Oberbürgermeister der Stadt Winnenden, Hartmut Holzwarth, erinnerte in seinem Grußwort an die Grundsteinlegung für die neue Schule am 26.10.1963. Auf seine Frage, wer der Anwesenden damals schon dabei war, meldeten sich drei der anwesenden Gäste.

Für das neue Schulgebäude, dessen Grundstein vor 50 Jahren gelegt wurde, war es nach Holzwarths Ausführungen höchste Zeit. Denn Winnenden hatte nach dem zweiten Weltkrieg einen enormen Bevölkerungszuwachs erlebt. Daher platzte die Alte Oberschule, in der für jede Schulgattung ein Klassenraum zur Verfügung stand,  aus allen Nähten. Der Neubau eines Progymnasiums bei der Stöckachschule war ein „Meilenstein in der Entwicklung der Stadt Winnenden“, Holzwarth zitierte hier den früheren Oberbürgermeister Hermann Schwab. 1968 wurden die ersten 24 Abiturprüfungen in Winnenden abgelegt. Trotz mehrerer Anbauten platzte die Schule 1973/74 mit über 1000 Schülern wiederum aus allen Nähten, so dass das „Gymnasium II“ im Bildungszentrum II gegründet wurde. 1978 wurden die beiden Gymnasien in „Georg-Büchner-Gymnasium“ und „Lessing-Gymnasium“ umbenannt.

Holzwarth würdigte Georg Büchner am Vortag seines 200. Geburtstag als mutigen politischen Denker, der den Mut hatte sich gegen herrschendes Unrecht aufzulehnen. An Frau Bulling gewandt sagte Holzwarth, dass das GBG diesem Lehren des freien Denkens in besonderer Weise nachkäme, z. B. durch die Angebote in Sozialethik und die Senioren-AG. Er schloss mit einem Zitat Büchners: „Die Schritte der Menschheit sind langsam. Man kann sie nur in Jahrhunderten messen.“ Als Geschenk zum Jubiläum übergab er der Schule eine der aktuell herausgegebenen 10-Euro-Gedenkmünze „200. Geburtstag Georg Büchner“.

Dr. Jörg Schmidt, Ministerialdirektor im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport (SPD), übermittelte Grüße des Kultusministers Andreas Stoch, der leider wegen des Landesparteitages in Reutlingen nicht persönlich zum Festakt kommen könne.

Schmidt würdigte wie das Georg-Büchner-Gymnasium die innere Schulentwicklung weiter entwickelt habe. Das GBG sei auf der Höhe der Zeit und böte den jungen Menschen mit vielen Projekten, Arbeitsgemeinschaften und in den Sachfächern einen vielfältigen Strauß an Möglichkeiten.

Dann gab er einen Überblick über die derzeitige Bildungspolitik und deren Herausforderungen in Baden-Württemberg. So werde in der regionalen Schulentwicklung das 3-Säulen-Modell in ein 2-Säulen-Modell bestehend aus Gymnasium und Gemeinschaftsschule übergeführt. Da die verbindliche Grundschulempfehlung gestrichen wurde, wachse die Heterogenität am Gymnasium. Dies bringe neue Herausforderungen ans Gymnasium mit sich. Die Gemeinschaftsschule solle eine Schule für alle sein, ohne soziale Auslese. Der Unterricht laufe in gewollt leistungsgemischten Gruppen ab. Die Inklusion sei gesamtgesellschaftliche Aufgabe, um Kinder nicht zu stigmatisieren. Um die erforderlichen begleitenden Angebote und zusätzliche Lehrkräfte zu finanzieren, brauche es einen großen finanziellen Kraftakt. Eine Reform der Bildungspläne sei in Arbeit, eine erste Erprobungsphase laufe, fürs Schuljahr 2015/2016 sei die landesweite Einführung geplant.

Dr. Jörg Schmidt wünschte der Schule weiterhin ungebrochene Innovationskraft, viel Glück und Gottes Segen.

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(Nicht nur) zur Auflockerung dachte der Kabarettist Ralf Büttner laut über die „Schule zwischen Vielleicht und Wahrscheinlich“ nach. In seinen Ausführungen widmete er sich auch dem „Fetisch Kompetenzorientierung“. Seiner Meinung nach solle Schule bewirken, dass die Schüler „weiter sehen als vorher“ und „Lehrer, die das vermögen, können so schlecht nicht sein. Schulleiter, die Lehrer dabei unterstützen, auch nicht.“

Nach einer weiteren musikalischen Einlage kamen die Vertreter der verschiedenen Organisationen, die das GBG maßgeblich mitgestalten, zu Wort:

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Annette Traub, die Vorsitzende des Elternbeirats, beschrieb das Engagement der Eltern am GBG als sehr groß und sichtbar. Die Elternschaft sei immer bereit zur Unterstützung. Mit der Schulleitung gebe es eine immer offene und konstruktive Zusammenarbeit. Ihr Dank galt auch der Schülermitverantwortung, den Lehrern für ihren Einsatz, den Sekretärinnen, dem Hausmeister und der Stadt Winnenden: „Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben.“ Den Lehrern wünschte sie Freude am Unterrichten und Kraft und Mut für ihre nicht immer leichte Aufgabe. Ihr Wunsch ans Kultusministerium ist, die schulpolitischen Änderungen nicht überhastet voranzutreiben. Das verunsichere Schüler und Lehrer.

Gemäß Dietlinde Kern, der Vorsitzenden des Örtlichen Personalrats,bleibe von der eigenen Schulzeit am deutlichsten die Erinnerung an Lehrer mit ihren Persönlichkeiten im Gedächtnis. Sie gab einen stichwortartigen Überblick über die Wandlungen des GBG in den letzten 50 Jahren und unterstrich damit, dass die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Verpflichtungen seit Jahren ständig zunähmen und laufend Umstellungen anstünden. Gleichzeitig würden immer mehr Kinder zusätzliche Aufmerksamkeit benötigen. Dabei sei das Zentrum der Aufgaben eines Lehrers immer noch der Unterricht. Kern äußert drei Wünsche für die Zukunft der Schule: erstens nette Schüler, die neugierig, interessiert und lernbereit sind; zweitens die Möglichkeit neue Dinge in Ruhe konzipieren und erproben zu können; und drittens Wertschätzung für die Arbeit der Lehrer.

Werner Oswald, ein Schüler der ersten Stunde und Vorsitzender des Fördervereins des GBG, erzählte wie er damals begeistert mit der Klasse 2a – nach heutiger Zählung 6a – ins neue Schulhaus einzog. Er versprach die Unterstützung des Fördervereins bei den Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte.

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Die Schülersprecherinnen Stella Holzäpfel und Miriam Kaiser beschrieben wie man als Schüler zwischen Schuleintritt und Abiturprüfung das Gefühl habe, die Schule sei ewiges Zuhause, und mit welchen Aktionen die SMV zum Schulleben beiträgt.

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Die zweite Rede des Tages hielt Hartmut Jenner, Vorsitzender der Kärcher-Geschäftsführung. Er kam in Doppelfunktion zu Wort: zum einen besteht zwischen Kärcher und dem Georg-Büchner-Gymnasium eine langjährige Schulpartnerschaft, zum anderen war Jenner selbst neun Jahre lang Schüler des GBG. Er bezeichnete seine Schulzeit als die prägendste Zeit in seiner Ausbildung: „Danke, dass Sie mich ausgebildet haben und mir ermöglicht haben das zu werden was ich bin.“

Jenner beschrieb die Erwartungen eines mittelständischen Unternehmens an die Schulen: Sie sollen die elementaren Fähigkeiten in Lesen, Schreiben, Rechnen vermitteln. Die Schulen sollen eine breite Ausbildung bieten, denn ein zu frühes Heranziehen von Industrienachwuchs wird den Herausforderungen der sich stark verändernden Welt nicht gerecht. Schulen sollen unbedingt Werte vermitteln – dies hatte aus Jenners Sicht am GBG seit jeher einen großen Stellenwert. G8 oder G9 sei nicht ausschlaggebend, wohl aber die Einstellung zum Unterricht. Pünktlichkeit und Leistungsbereitschaft seien die Grundlage für ein funktionierendes Leben. Als Jubiläumsgeschenk übergab er der Schule einen Hochdruckreiniger –  mit der Bemerkung dass dieser aber noch nicht moralisch reinigen könne – und wünschte dem GBG „Alles Gute, Gottes Segen, machen Sie es gut!“

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Der offizielle Teil des Festakts klang musikalisch mit afrikanischen Klängen aus. Anschließend hatten die Gäste beim Stehempfang Gelegenheit zu Gesprächen.

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Das Schulfest

Am Samstag 19.10.2013 fand von 11.00 bis 16.00 Uhr das Schulfest statt. Die Schülerinnen und Schüler hatten ein buntes Programm vorbereitet, die Eltern sorgten für das leibliche Wohl. Alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler waren ebenfalls herzlich eingeladen. Es wurden „Jahrgangstische“ aufgestellt, an denen sie sich treffen konnten.

Punktgenau zum Schulfest strahlte die Sonne bei ungewöhnlich milden Temperaturen. So konnte ein großer Teil des Programms im Schulhof stattfinden. Eine große Zahl an Gästen traf sich dort an den Tischen: zum Essen, zum Trinken, zur Unterhaltung und sah dabei den Präsentationen auf Bühne 1 zu. Im Schulhaus war eine weitere Bühne aufgebaut und in den Klassenzimmern gaben weitere Attraktionen Anlass zum Zuschauen und Mitmachen. An einem Stand konnte man sich auch über das Arequipa-Projekt in Peru informieren, das seit vielen Jahren kontinuierlich und verlässlich vom Georg-Büchner-Gymnasium unterstützt wird. Da in diesem Jahr kein Weihnachtsbazar am GBG stattfinden wird, geht ein Teil des Schulfest-Erlöses nach Arequipa.

Dass in den vergangenen 50 Jahren tatsächlich eine Schul-Gemeinschaft entstanden ist, zeigte sich an den vielen Ehemaligen, die der Einladung gefolgt waren. So war die für eine Schulveranstaltung oft übliche Altersstruktur mit Schülern, Eltern und Großeltern durchbrochen und man hatte sich viel zu erzählen und viel Spaß miteinander. So viel Spaß, dass zum geplanten Ende der Veranstaltung um 16 Uhr eigentlich keiner der gemütlich Plaudernden an Aufbruch dachte und die Musik kurzerhand weiterspielte.

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Die Theateraufführungen

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Zum Abschluss der Festwoche führte die Theater-AG des Georg-Büchner-Gymnasiums am darauffolgenden Mittwoch und Donnerstag „MOMO“ von Michael Ende auf. Auch hier war der Andrang groß, die Aula war beide Male gut gefüllt. Das Publikum freute sich über eine gefühlvolle und spannende Inszenierung.

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Die Festschrift

Das gebundene Buch zu „50 Jahre Winnenden“ ist zum Preis von 10 Euro noch im Sekretariat des Georg-Büchner-Gymnasiums erhältlich.